Kierspe – Wie kann ich meine Produkte weiter optimieren und damit die hohen Anforderungen meiner Kunden erfüllen? Immer häufiger sah sich der mittelständische Automobilzulieferer und Kunststoffspezialist Backhaus aus Kierspe mit dieser Frage konfrontiert.
Im konkreten Fall sollte dem technischen Trend in der Automobilindustrie gefolgt und das Gewicht von Bauteilen reduziert werden. Dass externe Unterstützung bei der Beantwortung sehr wertvoll sein kann, erkannte auch Roland Kutzehr, Leiter des Produkt- und Prozessmanagements bei Backhaus. Ergebnis: Ein durch das Land NRW gefördertes Kooperationsprojekt mit der Fachhochschule (FH) Südwestfalen in Lüdenscheid.
Im ersten Schritt knüpfte Kutzehr Kontakt zu Technologiescout Andreas Becker vom Transferverbund Südwestfalen und bat um Unterstützung bei der Suche nach einem Lösungspartner. Kurze Zeit später konnte mit Professor Lichius vom Fachbereich Maschinenbau der FH Südwestfalen ein passender Partner gefunden und die Aufgabenstellung konkretisiert werden: Die Berechnung und Simulation von Bauteilen für den Technischen Schaumspritzguss. „Die zentrale Herausforderung in dem Projekt bestand darin, die Anforderungen des Kunden an die Produkteigenschaften, wie etwa die Festigkeit, trotz einer Gewichtsreduzierung gewährleisten zu können“ erläutert Kutzehr.
Dass das Projekt letztendlich sogar gefördert wurde, ist auch der begleitenden Unterstützung durch den Technologiescout zu verdanken. Nach Klärung der genauen Projektinhalte war klar, dass das Vorhaben förderfähig durch den Innovationsgutschein NRW sein würde. „Innerhalb kürzester Zeit haben wir gemeinsam einen Antrag formuliert, was bei maximal sechs Seiten nicht schwierig ist. Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt“, betont Kutzehr. „Immerhin 50 Prozent der Kosten konnten gefördert werden“, so Becker.
Im Ergebnis ist das Kiersper Unternehmen nun in der Lage eine Gewichtsersparnis von bis zu 25 Prozent zu erzielen und damit Material und Kosten zu sparen. „Somit schonen wir die Umwelt und steigern gleichzeitig unsere Wettbewerbsfähigkeit“, freut sich Kutzehr und ergänzt: „Mit den gewonnen Erkenntnissen sind wir im harten Wettbewerb in der Automobilbranche besser aufgestellt und bei den Herstellern als Know-How-Träger im Leichtbau noch mehr anerkannt.“ Und auch für die Fachhochschule war das Projekt eine erfolgreiche Kooperation, wie Lichius betont: „Wir sehen eine wichtige Aufgabe darin, die heimischen Unternehmen mit unserer Kompetenz zu unterstützen.“ Dass bei derartigen Kooperationen alle profitieren, ist auch für Technologiescout Becker unstrittig: „Dem Unternehmen wird eine kostengünstige Problemlösung geboten und die Fachhochschule lernt einen potenziellen Industrie-Partner für weitere Kooperation kennen“.